Samstag, 5. Januar 2008

Schon wieder die nächste Stola ...

... und dabei quillt die Kommode schon über. Aber es gibt da eine Vorlage, die mir keine Ruhe mehr lässt, obwohl sie bei den Tücherstrickerinnen nicht ganz unumstritten ist ...



Das ist mein neues Selbstgesponnenes, ca. 90 Gramm sind es bisher, mit einer Lauflänge von 670 Meter auf 100 Gramm. Also schon ein richtiges Lace-Garn. Material ist Uru-Roving von Emi in der Farbe "Wild Daisies".
Und das stricke ich jetzt daraus:



Das wird die Schwanensee-Stola von Melanie Gibbons. Einigen Teilnehmerinnen des Knitalongs hat die Form mit dem angestrickten Schwanenflügel anscheinend nicht gefallen - ich finde sie wunderschön.
Die Perlen lasse ich weg; der Farbverlauf ist dominant genug. Vielleicht setze ich an der Spitze noch eine Quaste mit einer einzelnen Silber- oder Perlmuttperle an. Bisher habe ich nur das untere Dreieck gestrickt (mit Nadelstärke 4) und mittlerweile die volle Breite erreicht. Gerade eben habe ich es probeweise aufgenadelt - eine Breite von 50 cm dürfte locker herauskommen, auch nach dem Abnehmen vom Spannbrett. Natürlich spanne ich, wie immer, nur leicht an, damit das Garn elastisch bleibt. Bei dem einfädigen Selbstgesponnenen ist frau ohnehin immer etwas nervös ...
Die Farbe ist etwas ganz Neues für mich und harmoniert meiner Meinung nach gut mit der Flügelform. Natürlich wird das ein Sommerschal; ich habe keinen Wintermantel, der mit diesem leuchtenden Orange zusammenpasst. Den Papillon-Schal trage ich aber schon, und zwar zu einem naturfarbenen (=hellbraunen) Wollmantel.
Ach ja, und was habe ich beim Stricken gemacht?
Mir zum ich weiß nicht wievielten Male die "Herr der Ringe"-DVDs angeschaut!
Als kurz vor Weihnachten die große Tochter zu den Ferien nach Hause kam, stand für uns schon fest, dass wir uns über Weihnachten und Silvester alle drei DVDs wieder zusammen ansehen werden. Heute haben wir abgeschlossen. Ein Wahnsinn, wieviel Neues man immer noch entdeckt, auch wenn man meint, eigentlich schon alles auswendig zu kennen. Nach jeder gemeinsamen Sitzung haben wir lange darüber geredet. Ich habe das Buch schon 1975 gelesen und seitdem noch zweimal wieder; die große Tochter hat sich auch schon hindurchgefressen, die Kleine hat es noch vor sich. Die Glückliche.
Meine Töchter können Legolas nicht leiden. Ich hab nichts gegen ihn, aber mir ist Faramir am liebsten. (Irgendwie stehe ich anscheinend auf lange Nasen ... ich hatte auch ein Faible für Fox Mulder, damals in den goldenen Akte X-Zeiten ...)
Errötenden Gruß vom schmollfisch!

ps. Warum haben sie Keanu Reeves nicht dazugenommen? Der hätte einen tollen Elben abgegeben!!!

Sonntag, 30. Dezember 2007

"Papillon" ist fertig!

Nein, ich habe ihn natürlich nicht ermordet. Hier ist er, ganz fix und fertig, gestern habe ich die letzte Masche gestrickt. Und natürlich habe ich den Garnverbrauch exakt so berechnet, dass der Faden auf den letzten 10 Zentimetern Randborte alle war und die liebe Emi noch einmal Nachschub in Lila liefern musste. Das war aber andererseits doch wieder ganz gut, denn Emi lieferte mir nicht nur Lila, sondern gleich einen neuen Schwung leuchtend bunter Kammzüge für ein weiteres Spinnprojekt:



So halb und halb weiß ich schon, was ich damit mache, aber das wird noch dauern. Erst mal hier das vollendete Werk: Der Papillon-Schal.


Design: Jane Sowerby

2 Meter lang, 60 cm breit. Gestrickt aus 240 Gramm Blue Faced Leicester Wolle, im Kammzug handgefärbt von Emi, gesponnen von mir. Die Lauflänge des fertigen Garns beträgt ca. 500 Meter pro 100 Gramm. Obwohl einfädig verstrickt, ist das Garn kein einziges Mal gerissen. Gestrickt habe ich auf der Brother KH 820 in Maschenweite 10. Die Lochmuster sind von Hand umgehängt nach der Vorlage "diamond pattern" in "Victorian Lace Today", Seite 20.
Die dort vorgesehene Randborte sah an meinem Schal allerdings nicht gut aus. Da das Gestrick ziemlich dicht ausgefallen ist, dichter jedenfalls als in der Vorlage - ich habe auch einige Rapporte breiter gestrickt -, schien mir die Randborte zu fragil, um wirklich gut dazu zu passen. Ich habe also die Vorlage zum "melon pattern" für die Randborte gewählt. Die Borte ist von Hand gestrickt, da sie aus Krausreihen besteht. Fünf Meter Randborte ziehen sich natürlich, aber bei dem wunderbaren Material und den tollen Farben habe ich das Ganze auch gern auf die Handstricknadel genommen. Stärke 3,5 war es übrigens - das entspricht wohl einigermaßen der Maschenweite 10, jedenfalls sah es am besten aus. (An den Schalecken bin ich jeweils für ein paar Reihen auf Nadelstärke 4 umgestiegen, das macht die Ecken elastischer und man kommt besser um die Kurve.)



Der Name Papillon (Schmetterling) stammt übrigens von einem Klavierstück von Robert Schumann, das meine Tochter gerade übt und das ich sehr liebe ... mein Schal ist natürlich nicht annähernd so bunt und vielfältig wie diese herrliche Musik, aber als "Hommage" passt der Name doch ganz gut meinem Gestrick.
Dass ich meine Wollspitzentücher nicht mehr blocke, habe ich wohl schon erwähnt. Der Schal ist nur ganz leicht gespannt aufgenadelt und noch elastisch. Er hat einen wunderbar fließenden Fall. Ich werde ihn als Sommerschal zu Weiß tragen!


Und dies wird KEIN Tuch!

Meine selbstgesponnene Schoppelwolle in Blautönen ist nun auch auf der Nadel. Gezeigt habe ich die Wolle im Strang schon hier. Für die Lauflänge von 300 Meter pro 100 Gramm kommt mir die Wolle ziemlich dick vor - deshalb habe ich mich nun entschieden, sie von Hand (mit Nadelstärke 4) zu verstricken, und zwar nach zwei Vorlagen aus Sabrina-Heften. Von der einen nehme ich den Schnitt, von der anderen das Muster.



Dieses Stück ist bereits gespannt. Geplant ist ein langer Pullover, bis etwa in Höhe der letzten Rippe im Lochmuster gestrickt, dann glatt rechts weiter, mit einem tiefgezogenen, mit schalkragenartiger Blende eingefassten Ausschnitt. In der Originalvorlage ist die Blende aus fellähnlichem Fransengarn gestrickt. Mal schauen, wie weit die Wolle reicht und ob das Ganze zufriedenstellend ausfällt - andernfalls habe ich auch keine Bedenken, den talentierten Mr. Ribbel einzuladen ...

Allen Besuchern einen guten Rutsch und auch im Jahr 2008 immer genug Wolle auf der Nadel!

Samstag, 22. Dezember 2007

Spinnkrimi - oder: Wie ich beinahe meinen halben Schal ermordete



Nein, der ist noch lange nicht fertig. Und eigentlich müsste er nicht Papillon, sondern "Vierhornschal" heißen, weil ich mich mal wieder als ausgewachsenes Schaf erwiesen habe.
Die Vorlage stammt aus "Victorian Lace Today" und heißt "Diamond center pattern". Nach einigen Maschenproben habe ich meinen Schal mit etwas mehr Mustersätzen in der Breite angelegt. Er ist ca. 55 cm breit; ich stricke auf der Maschine Brother KH 820 mit Maschenweite 10. Das Muster hätte man auch gut mit Lochkarte stricken können (wenn ich wüsste, wie man eine Karte zum Lochmusterstricken erstellt), aber den Lochmusterschlitten wollte ich dem zarten Garn nicht zumuten. Ich bin dankbar genug, wenn auf der Maschine nichts reißt, da der Faden durch Gewichte etc. immer unter Spannung steht.
Nun hatte ich die erste Hälfte meines Garns verstrickt, ca. 100 Gramm, das Ergebnis von der Maschine genommen und aufgenadelt - ein Meter lang war es schon. Prima. Ich machte mich wieder hinters Spinnrad und verspann an zwei Abenden den zweiten Kammzug. (Früher brauchte ich dafür viel länger - aber mit dem langen Einzug und dem neuen Minstrel habe ich das Tempo erheblich steigern können.)
Als ich das Garn haspelte oder vielmehr auf mein Backbrett wickelte, hätte ich vor Frust und Ärger fast in den Tisch gebissen. Auf 390 Meter Lauflänge kam ich - kein Vergleich mit dem bisher Gesponnenen, das auf 500 Meter kam. Komisch, dass der Faden trotzdem genauso aussah wie der aus der ersten Partie ...
Gott sei Dank hatte ich an dem betreffenden Abend (letzten Samstag) Lesung mit meiner Literaturwerkstatt und kam nicht zum Nachdenken. Sonst hätte ich vor lauter Ärger am Ende irreparablen Schaden angerichtet. Immerhin hatte ich mich am Sonntag soweit beruhigt, dass ich das Garn auf die Maschine nahm. Es war tatsächlich kein Unterschied zu sehen ... warum nur?
Zwischendurch begann ich, einen Rest lila Kammzug für die Randborte zu spinnen. Und während ich da so an der behaglich schnurrenden Zerlina saß, ging mir ein ganzer Kronleuchter auf. Ich Riesenross hatte zur Ermittlung der Lauflänge ganz naiv die Anzahl der Wicklungen um mein Backbrett gezählt. Aber das Backbrett misst ja rundherum nicht einen Meter, sondern 130 cm. Mit meinen 390 Wicklungen kam ich genau auf 507 Meter - exactement die gleiche Lauflänge wie in der ersten Partie.

Spinnen kann ich also halbwegs. Aber denken offenbar nicht. Und ich schlug mir derart vor die Stirn, dass ich vier Hörner davontrug und locker als Jakobschaf durchgehe.
Und für die Lesung am Samstagabend danke ich dem Schicksal extra. Denn wäre ich zu Hause geblieben, hätte ich am Ende vor lauter Frust die erste Schalhälfte von der Maschine gerissen und geribbelt.
Ich stricke jetzt flott weiter. Am schönsten wäre es, wenn ich dieses Wochenende mit dem Korpus des Schals fertig würde. Dann könnte ich über die Feiertage gemütlich die Randborte anstricken. Da die Randborte aus Krausreihen besteht, stricke ich sie von Hand.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Der unmögliche Strickschal

Mein Möbiusschal ist fertig geworden. Das selbstgesponnene Garn, 2fach gezwirnt aus braunem Alpaka und weißen Blue Faced Leicester, Lauflänge 330 Meter, ist beinahe komplett aufgebraucht.
Gestrickt habe ich mit Nadelstärke 4 und insgesamt 380 Maschen - 190 angeschlagen und weitere 190 unter dem Anschlag herausgestrickt. (Ich habe das schon mal hier erklärt und auf Kerstins sehr informative Anleitung verwiesen.)



Schwierig war für mich, die Länge auszurechnen. Wie lang darf und soll ein Möbis eigentlich sein? In einem der Stricktagebücher im Stricknetz - ich glaube, es war das von Michaela - habe ich mal einen Möbius gesehen, der zweimal um den Körper gewickelt war, einmal um Schultern und Brust, dann vorne verkreuzt und noch einmal hinten um die Taille gelegt. Wie ein Seelenwärmerchen. Das sah (jedenfalls von vorne) toll aus. Wenn man die Figur dazu hat. Für mich ist's wohl eher nicht das Richtige ...
Also dachte ich mir einen Schal, der gerade so lang ist, dass ich ihn cape-artig über die Schultern hinunterziehen kann, ohne dass er dann vorne noch lang herunterbaumelt.
Leider ist dann genau das herausgekommen. Entweder hing er vorne oder er hing hinten. Aber ich habe auch extrem locker abgekettet. Dazu habe ich übrigens eine Abkettmethode benutzt, die ich aus der Anleitung zum Icarus-Shawl gelernt habe: Zwei Maschen links stricken, auf die linke Nadel zurücklegen, links zusammenstricken. Die nächste Masche links stricken, wieder beide Maschen (die neue und die vorige) auf die linke Nadel zurück, links zusammenstricken und so weiter.
Das ergibt einen schön elastischen Rand, aber bei mir war er nachher zu locker und der ganze Möbius zu lang. Der ehrenwerte Mr. Ribbel schaute herein - mit anderen Worten, ich musste die Abkettreihe komplett aufmachen.
Heute vormittag habe ich nun neu abgekettet und jetzt stimmt es. Der Schal ist lang genug, um auch als Taschenschal bzw. Muffschal zum Händewärmen zu dienen.



Das war wieder mal ein Projekt zum Lesen während des Strickens. Ich habe Donna Tartts zweiten Roman "Der kleine Freund" gelesen - bin eine der wenigen, die das Buch wirklich ausgelesen haben, wenn man den Amazon-Kritiken Glauben schenken mag, und der Schluss hat mich für die Längen in der Mitte entschädigt. Erschütternd, bizarr ... ich habe ein paar Tage gebraucht, wieder daraus "aufzutauchen".
Danach habe ich zur Erholung Sabine Thieslers Zweitling "Hexenkind" gelesen und war erstaunt, wie platt und uninspiriert dieses Buch, verglichen mit Donna Tartt, daherkommt. Dabei sind Sabine Thieslers Krimis wirklich nicht schlecht, wenn auch "Hexenkind" nach meinem Gefühl wesentlich weniger interessant und bildhaft geschrieben ist als der Erstling "Der Kindersammler".
Das zur Stricklektüre. Und nun kehre ich wieder an die Strickmaschine zurück. Da habe ich nämlich ein ganz besonderes Bonbon drauf. Ich freue mich schon ...

Dienstag, 4. Dezember 2007

Der fertige Faden

... ist nicht ganz so fein geworden, wie ich mir das gewünscht hätte. 500 Meter Lauflänge auf 100 Gramm - das wird für das Projekt, das ich mir vorgestellt habe (den Sampler Shawl aus "Victorian Lace Today", Seite 60) nicht reichen. Eine Alternative wäre das "diamond pattern" auf Seite 20. Aber ich spinne erst mal die zweite Etappe und sehe dann weiter. Immerhin habe ich mich auch bei Ravelry beworben, bin mittlerweile in rasendem Tempo von Platz 9674 oder so auf Platz 2960 vorgerückt, und da soll es ja auch schöne Vorlagen geben ...



Der fusslige Garnabschnitt in der Mitte des Strangs ist übrigens nicht Faden, sondern das zusammengebundene Endstück - also keine Angst, der Faden reißt nicht. Er sieht wirklich stabil aus.

Drei Spulen ...

... gehören serienmäßig wohl zu jedem modernen Spinnrad und genügten mir bisher auch so halbwegs auf meinem Delft. (Mehr kriege ich auch nicht, denn die schweren Delft-Spulen dürften teuer werden!)
Zum Ausgleich habe ich mir von den kleinen Minstrel-Spulen gleich ein paar zusätzlich mitgenommen. Und schon geht es los mit den Baustellen ...
Ich habe eine Pause von der Seide genommen und dies hier gesponnen:



Kammzug aus Blue Faced Leicester von der Färbekünstlerin meines Vertrauens, Emi natürlich! (Die Kammzüge sind hier zu sehen.) Die Faser läuft wie von selbst ins Rad - ratzfatz ist die Spule voll. Leider ist der Faden nicht so fein geworden, wie ich mir das gewünscht hätte. Da ich ihn einfädig verstricken will - zu einem Lacetuch natürlich, was anderes ist bei dieser dominierenden Farbstellung ja undenkbar -, habe ich mich bemüht, ein bisserl dicker zu spinnen, und des Guten zuviel getan. Beim Abhaspeln ergab sich eine Lauflänge von 500 Meter pro 100 Gramm. Also wohl schon kein "lace" mehr, sondern eher "fingering". Oder irgendwas dazwischen.
Wie auch immer, die Verwendung findet sich. Es wird ein längliches Tuch werden, wahrscheinlich in der Art eines Samplers.

100 Gramm habe ich gesponnen, ungefähr ebenso viel liegt noch da, und dann habe ich noch ein Stück Kammzug in einheitlichem Lila, das sich farblich perfekt anpasst. Auch von Emi, aus einem ihrer "gemischten Spinnpäckchen". Das werde ich noch dazuspinnen, falls ich eine Randborte für das Tuch brauche.

Und nun noch ein besonderes Bonbon, an das ich mich wohl nur heranwagen werde, wenn ich allen Mut zusammengenommen habe.



Das hat mir eine liebe Spinnfreundin "einfach so" geschickt. Ich will den Namen nicht nennen, weil ich nicht weiß, ob es ihr recht wäre, aber falls sie hier hereinschaut: noch mal ein ganz, ganz dickes Dankeschön. Die Faser ist Angora und Merino in einer so herrlichen eisblauen Farbskala, dass mir die Augen übergehen.

Spinnerinnen müssen ganz besondere Menschen sein - das dachte ich schon oft. Wenn ich fleißig weiter spinne, werde ich vielleicht irgendwann auch ein wenig so.

Donnerstag, 22. November 2007

Was Edles zum Spinnen

Ulrike habe ich über das bekannte Online-Auktionshaus kennen gelernt, dort heißt sie "galadriel2006" und bietet u.a. schöne Kammzüge aus edlem Material an. Auch mit guten Tipps zum Spinnen hat sie mir sehr nett geholfen (dies ist eine Werbung! ;-)) Von Ulrike stammt die Mischung aus Seide und Merino, handgefärbt.



Die Kammzüge liegen schon eine Weile hier, mit dem Delft habe ich die lange Faser nicht recht gemeistert. Das Spinnen ging schon, ich habe auch mal eine Maschenprobe gestrickt, aber so richtig Spaß machte es nicht. Mit der Zerlina geht es jetzt um einiges besser. Ich hoffe, es gibt ein einfädig verstrickbares Lacegarn und reicht für ein schönes Tuch. Ich hab ja noch gar kein Tuch ... noch gaaaar kein Tuch ... nicht wahr ...
Die Farben auf dem Bild unten erscheinen nicht ganz korrekt, das Garn ist nicht rosa, sondern gebrochen bräunlichrot. Auf dem oberen Bild kommen die Farben richtiger heraus (obwohl ich die Bilder am gleichen Fenster mit der gleichen Kamera gleich hintereinander gemacht habe, grummel ...).




Vor-weihnachtliches Geschenk

Meine 17jährige Tochter, die sich immer Neues ausdenkt, womit sie mir eine Freude machen kann, hat mir ein paar süße warme Stulpen gestrickt. Das Garn - schwarz mit einem leichten Glitzereffekt - war in einem Geschenkpaket einer Forenbekannten. Übrigens ist dies bereits das dritte Paar Stulpen, die meine Kleine aus diesem Garn gestrickt hat. Das erste trägt sie selbst und das zweite ihre Freundin. Und alle Stulpenpaare haben Bündchen aus Fransengarn.
Mir sind diese Dinger sehr willkommen, weil an meiner derzeitigen Lieblingsjacke - einer edlen schwarzen Longjacke mit Pelzkragen, die ich von meiner Mutter geerbt habe - die Ärmel ein wenig zu kurz sind bzw. schnittbedingt hochrutschen. Die Jacke ist aus den 60ern, da hat man das wohl so gemacht. Ich erinnere mich, dass auch meiner Mutter die Ärmel immer ein wenig zu kurz waren.

Dienstag, 20. November 2007

Hirnverzwirner

Das Erstlingswerk meiner neuen Zerlina (Kromski Minstrel) ist dieses Garn hier, das aus Blue Faced Leicester und braunem Alpaka gezwirnt ist. Lauflänge 330 Meter auf 100 Gramm. 140 Gramm habe ich. Das Garn ist sehr weich und fluffig.



Ich stricke auch schon. Mit Nadelstärke 4 und extra langer Rundnadel. Und zwar spiralig:



Das ist oder vielmehr wird der Möbiusschal nach Kerstins Anleitung. Da habe ich mich schon ein paarmal hineinvertieft, ohne mehr zu kapieren als dass es mir offenbar an mathematischem Verständnis fehlt. Schließlich habe ich den von Möbiusstrickerinnen oft geäußerten Rat befolgt, einfach draufloszustricken, dann wird es von selbst verständlich. Ohne recht zu wissen, was ich tat, habe ich 190 Maschen angeschlagen, anleitungsgemäß den Anschlagbeginn herumgeklappt und aus der Unterseite weitere 190 Maschen herausgestrickt. Dabei wurde mir nun auch klar, worin der Kniff besteht. Das gestrickte Möbiusband wird im Prinzip genauso gefertigt wie das papierene. Man klappt ein Bandende herum und pappt es an das andere Bandende. Genauso strickt man auch. Ist die Möbiusrunde geschlossen, strickt man am oberen und am unteren Rand gleichzeitig in einer Art zusammengeklappter Acht. Das heißt, einen oberen und unteren Rand gibt es ja eigentlich nicht, da das Möbiusband nur eine durchlaufende Kante hat. Alles klar??
Auf dem Bild kann man anhand des rosafarbenen Streifens immerhin die zusammengeklappte Acht erkennen. Das rosa Garn ist ein Rest gekauftes Mohairgarn, das ich sparsam mitverwende, um ein wenig Farbe in den Schal zu bringen und um die Form zu betonen.

Das Muster besteht aus Krausreihen mit regelmäßigen Umschlägen, die in der Folgereihe fallen gelassen werden, so dass sich besonderes lockere Stellen bilden.




Und nun noch ein gelandetes Ufo. Das ist endlich das fertige grüne Wunder aus meinem aller-allerersten selbstgesponnenen Faden. Grüne Bergschafwolle gezwirnt mit dünnem Maschinenstrickgarn (Merino) von der Kone. Die bezaubernde Ungleichmäßigkeit des Fadens hat mich damals mächtig aufgeregt. Inzwischen muss ich mich mühen, derart schöne Effektwolle zu spinnen.

Man beachte die Knopfreihe! Die Jacke ist für meine große Tochter, die Grün über alles liebt, und die Knöpfe hat sie sich so ausgesucht.



Das Wunder von hinten:



Der streifige Effekt ist natürlich nicht so ganz beabsichtigt. Ich hätte mir eher einen richtigen Farbverlauf gewünscht. Aber das Garn war in der Lauflänge so ungleichmäßig, dass ich abwechselnd von mehreren Knäueln gestrickt habe. Trotzdem gefällt mir das Ergebnis gut und Tochter ist hocherfreut. Wie auch nicht - grüner geht's ja kaum!

Dienstag, 13. November 2007

Teamfähige Spinnräder

Auf der Zerlina habe ich bis jetzt eine Probe Blue Faced Leicester und eine Probe braunes Alpaka gesponnen. Beides zusammen ergibt immerhin 160 Gramm, vielleicht reicht es für eine nette Kleinigkeit. Das Zwirnen übernimmt Delfina, weil sie die größeren Spulen hat. Und so sieht die Zusammenarbeit aus, denn die kleinen Kromski-Spulen passen nicht auf die Lazy Kate am Delft, so dass ich sie bei der Zerlina aufstecken und beide Räder nebeneinander stellen muss:



Da lacht das Spinnerinnenherz bei dem schönen Anblick!
Und das ist das Ergebnis. Übrigens gar nicht so leicht, gleichmäßig zu zwirnen. Ich neige dazu, zu locker zu drehen. Das ist zwar nicht schlimm, notfalls wickle ich ein Stück wieder ab und trete noch einmal nach (am Spinnrad ist Nachtreten erlaubt!), aber lästig ist es doch, dauernd nachzukontrollieren. Na ja, kleine Unterschiede geben sich nachher beim genüsslichen Verprügeln der Wolle.



Hier noch eine Illustration des Wisp-Rechenproblems, das ich nebenan im Vorderzimmerblog besprochen habe, siehe letzter Eintrag. Der Wisp sollte eigentlich so um die 120 Zentimeter lang sein, aber dafür reicht die Seide nicht, da ich breiter angefangen habe als in der Vorlage angegeben - und obendrein mit kleinerer Nadelstärke strickte, weil mir das besser gefällt. Ich werde von den kleinen Seidenresten oben im Bild ein wenig dazuspinnen müssen. Wahrscheinlich lasse ich das Gelb weg und verwende nur Gold und Rot. Mal sehen, wie weit ich komme.

Manchmal bringe ich es fertig,

meine beiden Blogs ganz zwanglos zu verbinden. Heute zum Beispiel.

Die Küchenwaage - oder wie ich den Wisp stricke ...

Wohnsitze





annarinnschad [at] gmx [dot] de

Links

Aktuelle Beiträge

An alle, die mitlesen...
twoday stellt zum 31. Mai seine Dienste ein. Das habe...
schmollfisch - 23. Mai, 15:01
Zum Ausklang ...
Nein, ich habe immer noch nicht vor, das Blöglein zuzumachen,...
schmollfisch - 20. Dez, 01:04
Nicht ganz nach Vorschrift...
Irgendwann - ich glaube, das war noch, als ich in Gießen...
schmollfisch - 1. Jun, 12:25
Uralte Vorlagen
Hatte ich nicht beschlossen, öfter zu bloggen? Leider...
schmollfisch - 5. Mai, 12:37
Tausendmal probiert ...
Manchmal kaufe ich im Überschwang des Augenblicks Wolle,...
schmollfisch - 26. Mär, 14:39

Archiv

September 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 6811 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:01

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development